Von der heiligen Agatha zur Agathafeier

Agatha von Catania starb wahrscheinlich unter Kaiser Decius zwischen 249 und 251 als geweihte Jungfrau und Märtyrin. In den orthodoxen Kirchen und der römisch-katholischen Kirche wird sie als Heilige verehrt.

Die Legende

Der Überlieferung nach wurde Agatha auf Sizilien als Tochter wohlhabender Eltern geboren. Als gottgeweihte Jungfrau lehnte sie den Heiratsantrag des heidnischen Statthalters der Sicilia, Quintinianus, ab, da sie die Jungfräulichkeit um das Himmelreich willen gelobt hatte. Weil Agatha ihn zurückwies, ließ sie der Statthalter für einen Monat in ein Freudenhaus verschleppen. Da sie ihn nach dieser Zeit immer noch ablehnte, veranlasste Quintinianus ihre Verurteilung und ließ ihr die Brüste abschneiden. Nach dieser Folter erschien ihr der Legende nach nachts der heilige Petrus und pflegte ihre Wunden. Als man dies bemerkte, ließ der Statthalter Agatha auf glühende Kohlen legen, wodurch sie starb.

Etwa ein Jahr nach ihrem Tod brach der Ätna aus, und die Einwohner von Catania zogen mit dem Schleier der Heiligen dem Lavastrom entgegen, der daraufhin zum Stillstand kam.

Verehrung und Brauchtum

Der Agathakult breitete sich im 5./6. Jahrhundert von Rom her aus. Sowohl in der katholischen als auch in der orthodoxen Kirche wird der Gedenktag der Heiligen am 5. Februar begangen.

In den nördlicheren deutschsprachigen Gebieten sowie der Schweiz ist die heilige Agatha die Schutzpatronin der Feuerwehren. In vielen Gegenden wird am Gedenktag der hl. Agatha Brot gesegnet („Agathabrot“), das als Symbol für die beim Martyrium der Heiligen abgeschnittenen Brüste steht.

In Ecken gestreute Brotkrumen sollten das Haus vor Feuer bewahren. Gelegentlich wurden in den ersten Laib Brot, der beim Backen in den Ofen kam, die fünf Finger der rechten Hand gedrückt. Dazu wurde ein Segensspruch gesprochen. Wenn es im Ort brannte, wurde dieser sogenannte „Grifflaib“ ins Feuer geworfen.

In vielen katholischen Gegenden wird am 5. Februar, dem Gedenktag der heiligen Agatha, auch heute noch Brot geweiht und verteilt. Eine einheitliche Rezeptur für das Brot gibt es dabei nicht, das Besondere ist die Segnung.

Agathafeier

Die Feuerwehr Ebikon-Dierikon ehrt jährlich die Schutzpatronin Agatha. An der Agathafeier wird an einem Gottesdienst der heiligen Agatha gedacht und um ihren Schutz erbeten. Danach startet die Feuerwehr mit ihren Gästen in den offiziellen Teil. Dieser beinhaltet neben dem geschäftlichen Teil auch die Verabschiedung der Ausgetretenen, die Begrüssung der Neuen und die Ehrung der lang gedienten Feuerwehrkammeraden/innen beinhaltet.

Die Agathafeier gilt auch als Dank und Wertschätzung allen eingeteilten Feuerwehr Frauen und Männern für ihren erbrachten Einsatz für die Öffentlichkeit und den Einwohnern der Gemeinden Ebikon-Dierkon.

Diese Holzstatue der Heiligen Agatha, Schutzpatronin der Feuerwehr, ist eine Schenkung im Jahr 2014 von Vinzenz Eggermann, der selber während 35 Jahren der Feuerwehr Stadt Luzern diente.